Sommer Sonne Sonnenschein
Es ist wieder soweit, die Festival Session hat Begonnen. In diesem Blog Beitrag teilen wir mit euch unsere wertvollsten Tipps rund um den Festival Besuch. Euch erwarten spannende Einblicke in die Eventbranche, Tricks und Kniffe die man nicht alltäglich bekommt und Erfahrungsberichte aus unseren Besuchen. Die Basics Auch wenn die meisten von euch seit dem ersten Party Besuch wohl oft genug darauf hingewiesen wurden, hier noch einmal das wichtigste im schnell durchlauf:
Lasst eure Getränke nicht außer Acht. Gründe sollten bekannt sein.
Kennt euer Limit! Euer Körper sagt euch wann es reicht.
Vergesst vor allem im Sommer nicht genug zu Essen und zu Trinken.
Passt stets aufeinander auf und helft, wenn ihr helfen könnt. Die Sanitäter vor Ort haben oft viel zutun, da kann auch mal etwas im Stress untergehen.
Wendet euch bei Problemen an die Security
Lasst euer Handy auf Lautgeschaltet
Achtet auf die Anweisungen des Sicherheitspersonals, v.a. in Notfällen wie Räumungen.
Vertraut auf euer Bauchgefühl
Camping Regel Nr. 1 ERST das Zelt aufbauen DANN Trinken
Nachdem wir nun die Wichtigsten Grundlagen haben können wir mit den wirklich heißen Tipps los legen.
1. Planung ist alles
Einige von euch mögen jetzt bereits keine Lust haben, aber es ist dennoch ratsam, sich auf einen Festivalbesuch vorzubereiten. Eine sorgfältige Planung kann euch viele Probleme ersparen.
Angefangen bei der Verpflegung, den lästigen Mücken ohne Mückenspray, der Sorge um die Batterie eures Handys ohne Powerbank oder dem frustrierenden Moment, wenn ihr feststellt dass die Grillkohle noch zuhause ist. In solchen Situationen ist man dann auf die Hilfe der Zeltnachbarn angewiesen oder muss im Campingshop vor Ort eine Niere lassen.
Daher Empfiehlt sich von vornherein das wichtigste Einzupacken, die devise ist: haben ist besser als Brauchen. Auf der Nature One 2022 hatten wir dieses sonderbare Phänomen selbst erlebt. Unsere Zeltnachbarn kamen völlig unvorbereitet an. Es war erstaunlich zu sehen, wie sie es ohne Zelt, Essen und Ladekabel fürs iPhone überhaupt durch das Wochenende geschafft haben.
Wenn ihr also nicht wie bei uns 5-10 Mal am Tag eure Zeltnachbarn nerven möchtet, ist es ratsam, gut vorbereitet anzureisen. Schaut am besten im Voraus, wie ihr übernachten möchtet und welche Regeln und Gegebenheiten vor Ort gelten. Beachtet dabei, dass bei manchen Festivals das Grillen nur an ausgewiesenen Stellen erlaubt ist, während andere Festivals wiederum ein striktes Verbot für Stromaggregate haben. Hier findet ihr unsere Pakliste:
2. Kontrollen rund um das Gelände
Wenn ihr nun alles gepackt habt und euch sicher seit alles notwendige eingepackt zu haben könnt ihr die Reise antreten. Wir empfehlen euch auf der Anfahrt mit dem Auto als Fahrer komplett nüchtern zu bleiben und im Umkreis von 15 km rund um das Festival Wachsam zu sein. Die Örtlichen Behörden schlaffen nicht. Für sie ist so ein Besonderes Ereignis eine gute Gelegenheit um Polizeikontrollen, Radarfallen (Blitzer) und andere Kontrollen aufzustellen. Neben den Örtlichen Kontrollen, kommt es auch zu Kontrollen seitens des Veranstalters. Die Kontrollen des Veranstalters werden in der Regel von der Polizei durchgeführt und dienen der Sicherheit der Besucher damit keine gefährlichen / verbotenen Gegenstände eingeschleust werden.
3. Into the Storm Wenn ihr mit dem Auto anreist und es durch die Kontrollen geschafft habt, solltet ihr euch Mental auf eine längere zufahrt auf das Gelände einstellen. Die jenigen von euch die zu Fuß unterwegs sind sollten sich dahingegen ggf. auf eine längere Wanderung einstellen, denn nicht jedes Festival bietet einen Shuttleservice an. Je nach Festival gibt es auch mehrere Zufahrten zum Campingplatz.
Grundsätzlich empfiehlt es sich genug Treibstoff im Tank zu haben oder eine zweite 5 Liter Notreserve dabei zu haben. Durch das einteilen auf das Campinggelände kommt es gerne mal zu Stau. Bei der Nature One 2019 hat es gute 2 Stunden gedauert bis wir mit dem Sprinter auf dem Camp waren. Wer also nicht liegenbleiben will sollte vorher Tanken. Beachtet dabei bitte, dass bei manchen Festivals kein Benzin zum Camping mitgebracht werden darf. Wenn ihr ein Agregat mitnehmen wollt und dürft empfiehlt es sich, dass Auto und Aggregat falls möglich den gleichen Treibstoff nutzen. Während der Zufahrt erlebt man oft viele amüsante Momente, von Mini-raves auf Pritschen hin zu Bolerwagen Wanderungen ist alles dabei um sich schonmal ein wenig ein zu grooven. Wer allerdings am Steuer sitzt, hat natürlich nicht ganz so viel davon wie die anderen Mitfahrer. Nachdem wir damals dann um 23 Uhr auf dem Camping Platz angekommen sind wurden die Zelte bei den letzten Sonnenstrahlen und im Licht eines entfernten Lichtmastagregates aufgebaut. Wer also nicht im halbdunkeln sein Zelt Aufbauen will sollte probieren früh genug anzureisen.
4. Survive the Camp
Herzlichen Glückwunsch, wenn ihr es bis hierhin geschafft habt, seid ihr auf dem besten Weg zu einem erstklassigen Festival Besuch. Damit ihr für das Camping gewappnet seid, haben wir hier ein paar dinge die ihr beachten solltet: 1. Sicherheit Auch wenn es eigentlich logisch sein sollte, möchten wir es hier nochmal erwähnen: Verankert euer Zelt im Boden! Man sieht es eigentlich mindestens einmal pro Festival, das es passiert... Irgendwer hat vergessen die Heringe in den Boden zu stecken oder ist der Meinung: "Das wird schon nicht weg fliegen"... und kurze zeit später sieht man folgendes Spektakel am Himmel:
Auch wenn es für außenstehende meist lustig ist, kann so eine Windhose sehr gefährlich sein. Grade wenn durch die fliegenden Gegenstände weitere Zelte und Pavillions mitgerissen werden. Sowas kann einem nicht nur das Festivalerlebnis ruinieren sondern auch Sach oder Personenschäden zur Folge tragen. 2. Tank & Autobatterie Wer auf nummer Sicher gehen will, dass man nicht nur zum Festival hinkommt, sollte wie im Punkt 3 schon erwähnt zum einen möglichst mit vollem Tank anreisen aber auch an die Batterie denken. Wenn Ihr wisst, das euer Gefährt Startprobleme hat oder die Batterie nicht mehr in bester Verfassung ist, solltet ihr wenn möglich ein anderes Auto nehmen oder auf dem Campingplatz den Motor einmal täglich für ein paar Minuten im Leerlauf laufen lassen, um die Batterie nicht zu entladen. Besonders wichtig ist dies, wenn Ihr euer Auto häufig auf- und zuschließt. 3. Hausordnung Auch wenn ein Festival wie ein Ort grenzenloser Möglichkeiten erscheint, so gibt es auch Regeln und Vorschriften an die man sich halten sollte, sofern man nicht einen Verweis kassieren möchte. Die meisten Festivals gehen bei der Einhaltung ihrer Regeln sehr streng vor und bestrafen selbst leichte Verstöße oft mit einem Verweis vom Gelände. Dazu zählen unter anderem das Verbot von Pfandsammlerei sowie Vorschriften wie das Verbot von Trockeneis oder offenen Feuerstellen. Zwar wird man nicht direkt rausgeworfen wenn man hier und da mal eine leere Dose mitgehen lässt, um sich neue Getränke auf dem Festival zu kaufen, aber wer mit einem 120 L Müllsack Flaschensammelt hat meistens schlechte Karten. Das Pfand wird natürlich konfisziert sofern man erwischt wird. 4.Diebstahl Es ist bedauerlich, dass wir auch darauf hinweisen müssen, aber es ist durchaus gängig auf Festivals. Wir empfehlen daher, Wertgegenstände bei euch zu tragen oder im Auto einzuschließen. Bei größeren Gerätschaften wie einem Grill oder Pavillon raten wir dazu, diese mit einer Stahlkette und einem Vorhängeschloss zu sichern. Ebenso sollte euer Zelt mit einem Schloss am Reißverschluss gesichert werden.
5. Einlasskontrolle und Gegenstände
Wer schon einmal auf einem Festival war, weiß dass es bei der Einlasskontrolle zum eigentlichen Festival Streng zu geht. Um den Gesetzlichen Anforderungen stand zu halten und für jeden Gast eine schöne Erfahrung zu kreieren. Ist es wichtig die vorgegebenen Standards einzuhalten. Neben der Überprüfung der Tickets und ggf. Ausweise werden auch Körper- und Taschenkontrollen durchgeführt. In einigen Fällen kann es auch zu Drogenkontrollen kommen, um die Sicherheit aller Festivalbesucher zu gewährleisten. Wie gründlich die Kontrolle letztendlich ist kann je nach Festival und Kompetenz der beauftragten Sicherheitsfirma variieren. Ebenso variieren die Gegenstände die im Infield (für Publikum freigegebene Bereiche des Geländes) erlaubt sind. Es empfiehlt sich einen Blick auf die Seite des jeweiligen Festivals zu werfen um unschöne Erfahrungen zu vermeiden. Im folgenden findet ihr eine Einschätzung von uns Welche Gegenstände ihr besser nicht mitnehmt:
Wie bei allen Punkten in diesem Blog raten wir dazu vorab die individuellen Gegebenheiten zu Prüfen. zum Beispiel dürfen nach Wacken (W.O.A) keine Trinkhörner mitgenommen werden, auf dem Summer Breeze festival dagegen schon. Auf der Nature One sind Medikamente bedenkenlos mitnehmbar, auf dem Tomorrowland benötigt es eine ärztliche Bescheinigung.
Was passiert mit Konfiszierten Gegenständen? Je nach art des Gegenstandes gibt es hier verschiedene Möglichkeiten: Waffen, Drogen und andere illegale Gegenstände:
In diesem Fall erwartet euch ein exklusives treffen mit der Polizei und eine Anzeige. Geh direkt ins Gefängnis. Gehe nicht über das Festival. Ziehe kein Freibier ein. Dein Festival Besuch ist beendet.
Gegenstände die in diese Kategorie
Fallen, werden von der Polizei beschlagnahmt und als Beweismittel verwendet. Nach Abschluss des Strafverfahrens werden diese entweder vernichtet oder veräußert. Je nachdem um was es sich handelt habt ihr auch die Chance ohne Strafverfahren rauszukommen oder sogar den Gegenstand zurück zu bekommen. Ein Beispiel dafür wäre ein Schweizer Taschenmesser.
Wertgegenstände mit Erhöhtem Wert:
Gegenstände mit einem erhöhtem Wert (in der Regel 10-20€ und aufwärts) werden im Produktionsbüro oder einem Fundbüro abgegeben. Diese können später wieder abgeholt werden. Die genauen Rahmenbedingungen findet man beim Veranstalter. Für den Fall das man die Gegenstände nicht abholt, werden diese Entsorgt oder bei einem externen Fundbüro abgegeben.
Gegenstände mit geringem Wert:
Alles, was nicht zu den oben aufgeführten Kategorien gehört, wird vor Ort dem Restmüll zugeführt. Daher empfehlen wir euch, alles, was nicht unbedingt mitgenommen werden muss, auf dem Campingplatz oder gleich zuhause zu lassen. Denn letztendlich entscheidet die Security, was als wertvoll erachtet wird und was nicht. Was einmal im Container ist, ist weg.
6. Festivalbändchen
Jeder kennt sie, die Festivalbändchen, auch Kontrollbänder oder Einlassbänder genannt. Sie Zeigen, welches Ticket ihr habt und sind gleichzeitig wie ein Orden der sagt: "Ich war dabei".
Was sollte man also beachten, wenn man die Bänder möglichst Heile wieder runter bekommen will? Nun hier kommt es erst mal auf die Bänder an:
Tyvek-Bändchen (Papierbänder):
Tyvek-Bänder sind die klassischen Papierbänder und lassen sich nur mit Glück unbeschädigt abnehmen. Wenn sie zu eng anliegen, müssen sie durchtrennt werden. Andernfalls können sie ähnlich wie die unten beschriebenen Stoffbänder entfernt werden. Tyvek-Bänder werden gerne verwendet, da sie kostengünstig sind und kein Grafikdesign erfordern.
Plastikbänder: Diese Bänder haben einen Einweg-Verschluss, der in der Regel mit vier Haken verschlossen wird. Einmal verschlossen, können diese Bänder nur mit geeignetem Werkzeug und viel Geduld geöffnet werden. Stoffbänder mit Metaverschluss: Bei größeren Festivals wird oft das System mit Stoffbändern und Metallverschluss gewählt, da es sicherstellt, dass eine Weitergabe des Bands ausgeschlossen wird. In diesem Fall wird eine Metallöse (oft aus Aluminium) über die Enden des Bands geschoben und anschließend mit einer Art Crimpzange zusammengedrückt. Einmal geklemmt, bleibt der Verschluss in Position. Es empfiehlt sich, den Verschluss so weit wie möglich vom Handgelenk entfernt zu halten, um das Ausziehen des Bandes nach dem Festival zu ermöglichen.
Die Stoffbänder sind meistens sehr rau, was dem sicheren Halt des Bandes dient und verhindert, dass es auf dem Festival verloren geht oder abrutscht. Wenn man das Band nach dem Festival entfernen möchte, kann man den Tütentrick anwenden:
Man nimmt eine etwas festere Plastiktüte (zum Beispiel einen Gefrierbeutel) und stülpt diese wie ein Kondom über die Hand und unter dem Bändchen hindurch.
Anschließend faltet man die Tüte um und zieht die Oberkante zurück Richtung Hand. Die glatte Oberfläche der Tüte ermöglicht es nun, das Band mitzuziehen, und es sollte relativ leicht über das Handgelenk gleiten.
Um das Entfernen zu erleichtern, sollte man den Daumen so gut wie möglich Richtung Handinnenfläche bewegen, damit die Hand einen möglichst geringen Umfang hat.
Sollte das Band zu fest um das Handgelenk liegen, kann der Verschluss entweder mit einer Zange oder einem Schraubstock aufgebogen werden. Die letzte Alternative wäre, das Band durchzuschneiden.
Stoffbänder mit Plastikverschluss: Diese kostengünstigere Alternative birgt heimtückische Gefahren. Der Verschluss dieser Bänder ist oval förmig und hat auf der Innenseite sechs kleine Widerhaken, die sich beim Zurückziehen in das Band verbeißen. Die Laufrichtung der Haken wird mit einer kleinen Kerbe am Verschluss angezeigt, die in der Regel in Richtung Handgelenk zeigt. Die Gefahr dieser sich selbst verschließenden Bänder besteht darin, dass sie sich mit der Zeit von allein weiter festziehen können. Dies kann soweit gehen, dass das Band die Blutzufuhr zur Hand abklemmt und man gezwungen ist, das Band durchzuschneiden.
Wie kann man das verhindern? In erster Linie ist es wichtig, dass der Verschluss sich nicht weiter festziehen kann. Hier gibt es nun mehrere Möglichkeiten. Zum einen kann man eine Büroklammer hinter den Verschluss setzen, wobei es wichtig ist, beide Enden des Bands damit zu fixieren.
Da man aber selten eine Büroklammer mit hat und wir auch nicht zu 100% Garantieren können, dass diese Methode Funktioniert, haben wir noch eine einfachere Methode: Wickelt das Ende des Bands mehrmals durch die Schlaufe um eure Hand so dass es leicht unter Spannung steht (verdreht ist). Dadurch kann sich der Verschluss nicht mehr weiter festziehen, und ihr könnt das Band anschließend problemlos mit dem Tütentrick entfernen. Sollte das nicht funktionieren, könnt ihr versuchen, den Verschluss mit einem Werkzeug ähnlich wie bei einem Kabelbinder zu manipulieren. Andernfalls könnt ihr die Haken herausbrechen, den Verschluss kaputtmachen oder das Band durchschneiden. 7. Gehörschutz
Wer schonmal auf einer Großveranstaltung war, weiß mit was für einer Lautstärke gearbeitet wird. Auch wenn die DIN Norm 15905-5 ein ungeschriebenes Gesetz in der Branche ist und die 99 dB(A) nicht überschritten werden sollten, empfehlen wir Ohrenstöpsel dabei zu haben.
Auch wenn man diese nicht verwendet, ist es Praktisch welche zu haben. Denn überraschende Kopfschmerzen oder andere Symptome in Verbindung mit den Ohren können die Stimmung schnell beeinflussen. Auf den meisten Festivals sind Ohrenstöpsel erhältlich. Dabei können die Preise stark variieren. Von gratis Einweg-Stöpseln hin zu 30€ Designer Loop Earplugs auf dem Tomorrowland ist alles dabei. In der Regel gibt es für 0-2 € Einweg Stöpsel aus Schaumstoff und ab 3 € Silikonohrstöpsel. Wer auf Nummer sicher gehen möchte kann auch vor dem Festival einen Besuch beim Drogeriemarkt der Wahl machen. Wenn man weiß, dass man öfter guten Gehörschutz benötigt, kann es auch sinnvoll sein, sich individuellen Gehörschutz maßanfertigen zu lassen.
Auf Veranstaltungen arbeiten wir mit den Hearsafe HS-ER 20, da sie sich auf Mitteltonfrequenzen fokussieren. Dadurch ist es trotz hoher Lautstärke möglich, sich mit anderen Personen zu unterhalten. Grundsätzlich empfehlen wir Silikonohrenstöpsel, da diese sich leichter anlegen lassen und meistens nicht so viel Druck auf den Gehörgang ausüben.
8. Tokens, Währungen und Transponder Festivals nutzen seit Langem eigene Währungen, um den Zahlungsverkehr zu Optimieren. Die Grundidee ist simpel: Man tauscht die Echtgeldwährung in eine Festivalwährung um, die ausschließlich auf dem jeweiligen Festival akzeptiert wird. Dadurch verliert man den direkten Bezug zum realen Wert, da die Festivalwährung einen höheren Kurswert als die örtliche Währung hat. Im Beispiel nehmen wir nun mal an das wir auf dem Tomorrowland sind, wo man mit "Pearls" bezahlt. Stand 2023 entspricht eine Pearl einem Wert von 1,74 €. Angenommen, unsere Person im Beispiel konsumiert Folgendes: 1x Jupiler Beer 0.25L P 2,00 1x Coca Cola P 2,00 1x Tomorrowland Cocktail P 8,00 1x Belgische Pommes P 3,50 1x Sauce für Pommes P 0,50 1x Love Tomorrow Burger (vegan) P 7,50 1x Frozen Yoghurt Normal P 5,50 1x Extra Topping P 0,75 Dann kommen wir auf einen wert von 23,75 Pearls. Da alle Preise in Euro-typischen Verhältnissen angegeben sind, fällt der tatsächliche Wert der Pearls zunächst nicht auf. Beim Geldeinzug auf dem Bankkonto in höhe von 41,33€ kommt dann aber der Schock. Alle Preise und einen Pearl Converter findet ihr hier. Beachtet bitte, das Pearls wie eine eigene Währung funktionieren und auch Kursschwankungen zwischen den Jahren haben. Desweiteren werden die Pearls beim Tomorrowland Winter anders gewertet. Diese hatten dieses Jahr einen wert von 2,35€. Informiert euch auch über den Verfall und die Umtauschmöglichkeiten. Manche Festivals begrenzen möglicherweise die Rücknahme auf eine bestimmte Anzahl von Marken, beispielsweise wurden bei der Nature One bisher maximal 10 Marken (im Wert von 15 €) zurückgenommen. Seit neuem geht der Trend immer mehr dahin, dass nur noch mit Transpondern bezahlt werden kann. Was einst wenigen Festivals wie dem Tomorrowland vorbehalten war, wird nun immer mehr zu einem Standard. Dadurch haben Besucher mehr sicherheit gegenüber ihrem Geld und werden gleichzeitig dazu verleitet mehr Auszugeben, da man in der Regel den Kontostand nicht im Auge behält. Es empfiehlt sich, anzunehmen, dass auf Festivals alles außer dem Besuch des Weißblauen Häuschens zusätzliche Kosten verursacht. Obwohl der Trend zunehmend zu einer kostenlosen Wasserversorgung geht, sollte man immer davon ausgehen, dass bestimmte Leistungen mit den üblichen Festivalpreisen verbunden sind. Dazu gehören beispielsweise die Nutzung einer Dusche auf dem Campingplatz, eines Schließfachs oder eines Stellplatzes für den Caravan.
9. Timetable Jeder, der ein Festival besucht, hat Künstlerinnen oder Künstler, die er gerne sehen möchte. Doch gerade bei großen Festivals kommt es oft zu Überschneidungen, wodurch man Kompromisse eingehen oder abwägen muss. Daher empfehlen wir euch, sich vorab über die Showzeiten und Stage Rider (Wer tritt wo auf) zu informieren. Dadurch sieht man schon direkt wo es eng wird. Plant zudem immer etwas Zeit ein, wenn Ihr wisst, das die Bühnen etwas auseinander liegen. Bei der Nature One sollte man Beispielsweise zwischen dem Open Air Floor (Mainstage) und dem Century Circus (Techno Area) 15 bis 20 Minuten einplanen wenn es voll ist. Beachtet zudem, dass das Infield kurz nach dem Ende der Show schließt. Zu diesem Zeitpunkt werden vor Ort Umbauten für den nächsten Showtag vorgenommen oder nach dem letzten Showtag mit dem Abbau begonnen. Teleskopstapler, Cherry Picker und LKWs passieren dann das Gelände häufig, daher wird meist 30 bis 60 Minuten nach dem Ende des Events die Curfew festgesetzt
10. Backstage Pässe
Wenn ihr wissen wollt, ob jemand zu dem Team des Veranstalters oder einem Mitwirkenden Gewerk gehört, lasst euch ausweisen. In den meisten Fällen gibt es Backstage Pässe, wenn keine direkten Crewshirts verfügbar sind. Diese Pässe kommen in verschiedenen Farben, Formen und Materialien daher und fungieren als eine Art Visitenkarte, die bei der Produktion angibt, in welcher Verbindung man steht und welche Bereiche man betreten darf.
Artist / Künstler:
Personen, die auf der Bühne auftreten, wie Musiker, Tänzer oder Schauspieler.
Promoter / Veranstalter:
Die Person oder Organisation, die die Veranstaltung leitet und organisiert.
Produktion Manager / Management:
Leitung der Produktion. Als Produktion wird zum einen die Veranstaltung bezeichnet aber auch die Tourne des Künstlers. Sie Organisieren alles rund um die Location und dem Auftritt
Produktion:
Teammitglieder, die bei der Organisation und Durchführung der Veranstaltung helfen.
Access All Areas (AAA):
Dieser Pass berechtigt dazu, vor, während und nach der Veranstaltung alle Bereiche zu betreten. Allerdings ist nicht immer jeder Bereich ohne weiteres zugänglich, wie z.B. die Catering-Küche, das Produktionsbüro oder Künstlerumkleiden.
Local Crew:
Die Veranstaltungstechniker, die sich um die Technik rund um die Bühne und die Location kümmern. Manchmal werden auch Stage Hands in diese Kategorie eingeordnet.
Photo / Foto: Personen, die entweder zum Team oder zur Presse gehören und damit beauftragt sind, Fotos zu machen. Security: Das Sicherheitspersonal, das für die Sicherheit der Veranstaltung und der Gäste verantwortlich ist. Stage (hand): Hands sind in der Regel Hilfsarbeiter, die den Technikern bei ihrer Arbeit unterstützen und sich oft um anstrengende und unschöne Aufgaben kümmern. Hands verfügen in der Regel über keine spezifischen Kenntnisse im Bereich der Veranstaltungstechnik. In seltenen Fällen werden auch Veranstaltungstechniker fälschlicherweise als Stagehands bezeichnet. Oft sehen Techniker dies auch als Beleidigung, da ihr können runtergestuft wird. Very Important Person / Guest (VIP): Gäste, die sich in der Nähe des Künstlers oder in exklusiven Bereichen aufhalten dürfen.
After Show: Gäste, die zu einem Aftershow-Event eingeladen sind, das nach der Hauptveranstaltung stattfindet.
Die Befugnisse der einzelnen Pässe können je nach Produktion variieren. In den meisten Fällen gibt es eine genaue Auflistung der Personen vor Ort mit detaillierten Informationen.
Als Besucher ist es in der Regel nur wichtig zu wissen, dass verschiedene Pässe existieren und dass die Personen, die diese Pässe tragen, zum Team der Veranstaltung gehören. 11. Bonus Nach dem Festival ist vor dem Festival, und das betrifft nicht nur die Produktion, sondern auch euch. Achtet darauf, dass ihr bei der Abreise nüchtern seid, besonders wenn ihr mit dem Auto unterwegs seid. Die Behörden sind hier besonders wachsam und führen Kontrollen durch, insbesondere bei liegengebliebenen Fahrzeugen. Verlasst den Campingplatz bitte sauber und bringt euren Müll zu den Containern. Beachtet die Abgabezeiten für das Müllpfand, wer zu spät kommt geht ohne Pfandgeld nach Hause. Wenn etwas bei euch kaputtgeht oder ihr neue Heringe fürs Zelt braucht, nehmt euch etwas von einem der nahegelegenen Müllhaufen eurer abgereistem Nachbarn mit. Ein guter Freund von mir hat auf diese Weise einen einsamen Corona-Eimer gefunden. Also nutzt die Chance aber lasst euch nicht erwischen, denn nicht alle Festivals dulden die Mitnahme von Hinterlassenschaften. Wir empfehlen euch, Getränke und andere Lebensmittel von solchen Haufen vor Ort zu lassen, da man nicht genau weiss, in welchem Zustand sie sich befinden. Wenn ihr wissen wollt wie so ein Gelände im anschluss gereinigt wird, dann haben wir hier einen interessanten Artikel von FKP Scorpio (Betreiber des Hurricane Festivals). Bei der Abreise mit dem Auto empfehlen wir euch entweder frühzeitig am Abreisetag loszufahren oder aber nach dem Stau zu fahren, da es oft zu Verkehrsbehinderungen durch liegengebliebene Autos kommt. Wenn ihr nun sicher auf dem Heimweg seid, stellt sich noch die Frage, ob es im nächsten Jahr ein erneuten Besuch geben wird. Falls ja, solltet ihr nach Early-Bird-Angeboten Ausschau halten. Abschlussworte Abschließend möchten wir allen danken, die diesen Beitrag komplett durchgelesen haben. Es hat uns Freude bereitet, euch auf diese Reise mitzunehmen und euch einen Einblick hinter die Kulissen zu gewähren. Teilt gerne eure Erfahrungen und Erlebnisse von Festivalbesuchen in den Kommentaren mit uns. Wenn ihr persönliche Beratung für euer eigenes Event benötigt, stehen wir euch jederzeit zur Verfügung. Gemeinsam können wir etwas Großartiges daraus machen.
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